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Das Testspiel des deutschen Handballmeisters Rhein-Neckar Löwen beim TV Bitburg war ein voller Erfolg – selbst für die TVB-Torhüter, die 51 Mal den Ball aus dem Netz holen mussten.

BITBURG In der Regel ziehen Verlierer mit hängenden Köpfen von dannen, speziell dann, wenn sie sich eine Klatsche vor heimischem Publikum eingefangen hatten. Am Freitagabend aber wurden die Verlierer wie Sieger gefeiert. Die mehreren Hundert Fans in der rappelvollen Edith-Stein-Halle in Bitburg ließen ihre Spieler genauso hochleben wie die siegreichen Gäste. Auf der Anzeigetafel stand eine 16:51- Niederlage, dennoch waren alle Beteiligten zufrieden. Immerhin stand auf der einen Seite der Handball-Oberligist TV Bitburg und auf der anderen der deutsche Meister. Und der – die Rhein-Neckar Löwen – war nicht nur in Bestbesetzung angereist, sondern auch aufgelaufen, mit allen Stars. „Die kannten wir ja vorher nur aus dem Fernsehen. Das war genial, gegen die zu spielen, und mal zu sehen, was für Körper die Jungs haben. Es hat richtig Spaß gemacht“, sagte Bitburgs Kapitän Alexander Sonnen. Der hatte vor dem Spiel schon den großen Moment des Wimpeltauschs mit Weltstar Andy Schmid gehabt – und dann auch gleich für den ersten Riesenapplaus des Abends gesorgt, als er mit dem ersten Bitburger Angriff zum 1:1 ausglich. „Da konnten wir noch auf ein Remis hoffen“, sagt Sonnen mit einem Grinsen. Doch dann legten die Löwen los wie die Feuerwehr. Immer wieder scheiterten die Bitburger an Torwart Mikael Appelgren – und was folgte, war ein Gegenstoß nach dem anderen. Da konnten einem die insgesamt vier VB-Torhüter schon leidtun. Zu diesem Quartett gehörte auch André Legenhausen, der eigentlich schon zur MJC Trier zurückgewechselt war – aber von den Bitburgern nach fünf gemeinsamen Jahren noch ein besonderes Abschiedsspiel erhielt. Bis zum 4:9 hielt Bitburg ansatzweise mit, zur Pause hieß es 7:26. Und wer gedacht hatte, die Löwen würden nach dem Seitenwechsel einen Gang zurückschalten, irrte. „Das hat mich überrascht. Die sind 60 Minuten volles Tempo gegangen. Auch daher war das ein Riesenerlebnis für die Fans. Das war echte Werbung für den Handball“, meinte Bitburgs Trainer Thomas Lauer. Als der Spanier Rafael Banea leichtfertig einen Ball verworfen hatte, gab es einen lautstarken Rüffel von Löwen-Trainer Nicolaj Jakobsen. Ein weiterer Indiz, wie ernst die Badener ihren Auftritt in Bitburg nahmen. Dafür präsentierten sich die Lö- wen nach dem Abpfiff absolut volksnah, vor allem Teammanager und Ex-Nationalspieler Oliver Roggisch war – gemeinsam mit der Original-Meisterschale – das Objekt der (Foto)-Begierde. Selbst die Trierer Miezen, die sich in der Halbzeitpause präsentierten, ließen sich mit dem Weltmeister von 2007 ablichten, während die Bitburger Spieler viele Erinnerungsfotos mit den deutschen Meistern sammelten. Zudem schrieben die Löwen um Nationalspieler Patrick Groetzki Autogramme fast im Akkord. „Ich hoffe, dass wir mit diesem Spiel die Leute begeistern konnten, zu unseren Heimspielen in der Oberliga zu kommen“, meinte TVB-Trainer Thomas Lauer. Die Löwen indes zogen nach einem gemeinsamen Abendessen mit dem Gegner schon weiter, denn am Wochenende stand schon das nächste Testturnier in Gummersbach auf dem Programm. Am Ende hatte selbst Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels noch sein Souvenir, er ging mit einem offiziellen Meistershirt der Badener nach Hause.

 

Quelle: Trierischer Volksfreund – Björn Pazen