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Moselhandball.de hat wieder ein lesenswertes Portrait über einen Bitburger geschrieben – diesmal über unseren ehemaligen Spieler, Trainer & Funktionär Michael Reißdörfer.

Hier der ganze Artikel:

 

„Michael Reißdörfer – mit ihm kam der Handballerfolg nach Bitburg und nach Neuerburg

Er kennt die Facetten des Handballsports aus vielen Bereichen: Trainer, Spieler und Vereinsfunktionär! Dies alles hat Michael Reißdörfer in seiner Handball-Laufbahn erleben dürfen und nichts möchte der heute 59-jährige missen.

Er war ausschlaggebend dafür, dass sich der Handballsport beim TV Bitburg ab den 80er Jahren so positiv entwickelte. Doch eigentlich galt die erste Liebe Reißdörfers dem Turnen: „Ich war Turner im Tv Bitburg, habe dann als Trainer angefangen“.  1980 trainierte Reißdörfer eine Turnergruppe und stellte während den Übungseinheiten fest, dass die Jungs beim Aufwärmen mehr Spaß am Handball hatten und so wurde zunehmend im Training Handball gespielt. Reißdörfer wollte sich weiter als Trainer qualifizieren und erwarb nach wenigen Monaten mit Unterstützung von Otto Zwetsch die Trainerlizenz: spontan wurde eine B-Jugend zum Spielbetrieb angemeldet, die verständlicherweise im ersten Jahr noch Lehrgeld zahlen musste. Doch noch heute wird von den Auswärtsspielen berichtet, zu denen meist mit einem überladenen Mini-Cooper gefahren wurde.

1980 übernahm Reißdörfer die Abteilungsleitung beim TV Bitburg, die er bis 1992 innehatte. Ziel war es 1980 möglichst schnell in die Landesliga aufzusteigen, der höchsten Spielklasse des Handballbezirks Mosel und das Ziel wurde erreicht!  Unterstützt wurde Reißdörfer bei seiner Arbeit aus Abteilungsleiter durch Paul-Herbert Fries, der über Jahre dafür sorgte, das die Abteilung finanziell über die Runden kam. „Wichtig war auch die Gründung des Fördervereins durch Christian Pauly“, erinnert sich der ehemalige Bitburger Abteilungsleiter.

Das der Handballsport in Bitburg über viele Jahre nun erfolgreich war und sich positiv entwickelte, ist einigen wenigen Handballverrückten zu verdanken, allen voran Michael Reißdörfer. Ausschlaggebend war die frühzeitige Erkenntnis der Verantwortlichen, dass, nur eine nachhaltige Jugendarbeit auf Dauer zum Erfolg führen kann. Realschullehrer Elmar Metzen begeisterte immer wieder Schüler für den Handballsport und stellte schlagkräftige Schulmannschaften zusammen. In diesen fanden sich dann einige, die auch nach der Schulzeit weiter Handball spielen wollten. Mit diesem Grundstock, nach einiger Vorbereitungszeit meldete der Tv Bitburg 1981 eine Herrenmannschaft in der 3. Kreisklasse an. Gleich in der ersten Saison gelang der Aufstieg in die 2. Kreisklasse und der Erfolg hielt an. In den nächsten beiden Spielzeiten schaffte die Mannschaft jedes Mal den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse, alles unter der Ägide des damals 21 jährigen Spielertrainers Michael Reißdörfer. Er stieg mit seinem Team sogar in die Bezirksklasse auf und nach einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten und damaligen Serienmeister Vfl Gummersbach, gab der Bitburger Coach sein Traineramt ab, blieb aber Spieler der ersten Herrenmannschaft.

Begeistert vom Bitburger Spiel gegen Gummersbach wandte sich der damals 15 jährige Andreas Gerten an Michael Reißdörfer und wollte Handball spielen. Gerten motivierte einige Altersgenossen und im Mai 1986 griff diese Mannschaft ins Spielgeschehen ein. Gerten sollte dann über Jahre mit für den Erfolg des TV Bitburg zeichnen.

1988 dann der Tiefpunkt der sportlichen Karriere von Michael Reissdörfer, der nach der Vorrunde nach einer schweren Verletzung (Unfall mit mehreren Brüchen und Bänderverletzungen)  seine aktive Laufbahn als Spieler beenden musste und auch vorerst nicht mehr als Trainer zur Verfügung stand.

1989 übernahm Michael Reißdörfer dann den SV Neuerburg in der 3. Kreisklasse und formte aus einigen Routiniers und Jugendlichen eine schlagkräftige Mannschaft, die es schaffte, fünfmal hintereinander aufzusteigen, bis sich das Team in die Landesliga etablierte.

1992 übergab Michael Reissdörfer nach intensiver Aufbauarbeit eine gut organisierte und zukunftsfähige Abteilung  im TV Bitburg an seinen Nachfolger und konzentrierte sich ausschließlich  auf seine Trainertätigkeit. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter etablierten sich ab 1988 die Bitburger Handballtage, die sich zu einem der größten Turniere der Region entwickelten.

Doch dem TV Bitburg blieb der Erfolg von Reißdörfer in Neuerburg nicht verborgen und so gelang es dem TV Bitburg 1996, Reißdörfer als Trainer und Jugendwart für den Verein zurückgewinnen. „Es war das Ziel, in jeder Altersklasse eine Mannschaft zu stellen“, erinnert sich der damalige Bitburger Coach. Zunächst wurde eine Minimannschaft gegründet, aus der mit Florian Enders, Stefan Steinbach und Tobias Reißdörfer Bitburger Handballer hervorgingen, die teilweise heute noch aktiv sind.  Mit Thomas Lauer stieß dann ein weiterer etablierter Jugendtrainer hinzu, so dass schnell eine E- und D-Jugend gemeldet werden konnte die auch schnell Meisterschaften feierte. Diese waren dann die Basis für die weiteren erfolgreichen Jahre im Jugendbereich.

Mit dem ersten Bitburger Supercup setzte man dann mit über 600 Jugendlichen in drei Sporthallen ein Ausrufezeichen. Es war das damals größte Jugendturnier im Rheinland. Obwohl sich Reißdörfer in erster Linie der Jugendarbeit widmen wollte, übernahm er 2000 erneut die erste Männermannschaft und realisierte das Saisonziel Klassenerhalt in der Landesliga. Reißdörfer gab sein Traineramt bei den Männern an den Polen Andre Gulbicki ab, doch die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Mannschaft gestalteten sich schwierig und so sprang Reißdörfer nach der Trennung von Gulbicki erneut ein, führte die Mannschaft in das obere Tabellendrittel, 2002 gelang dann sogar der Aufstieg in die neugegründete Verbandsliga.

In der Jugendarbeit trug die nachhaltige Arbeit von Jugendwart Michael Reißdörfer 2003/2004 Früchte: Bitburg schickte acht Jugendmannschaften ins Rennen, erstmals waren alle Altersklassen teilweise sogar doppelt besetzt.

Im Seniorenbereich lief es für den Bitburger Coach in der Saison 2005 nicht so rund: oftmals stand nur ein Rumpfteam zur Verfügung, doch am Ende sicherte man den Klassenerhalt in der Verbandsliga, Reißdörfer legte sein Traineramt wieder nieder und als Abteilungsleiter Martin Keil 2007 zurücktrat, übernahm Reißdörfer erneut die Abteilungsleitung bis 2009, ehe er in Thomas Lauer einen Nachfolger fand.

2008 konnte die A-Jugend des TV Bitburg mit den Trainern Thomas Lauer und Michael Reißdörfer den dritten Tabellenplatz in der Oberliga erreichen, deren Nachwuchsspieler mehr und mehr in der 1. Mannschaft eingesetzt wurden.

Doch die Freizeit wurde nun durch Job und Familie immer knapper und so war ein Tätigkeit im Verein für den Handball-Enthusiasten nicht mehr möglich. Doch so ganz ohne Handball ging es nicht: „Ich übernahm den Stützpunkt und war dann noch einige Zeit als Auswahltrainer im Handballverband tätig. Zurückblickend hat es immer großen Spaß gemacht, an etwas richtig Negatives kann ich mich nicht erinnern. Es bestehen noch heute gute Freundschaften und Kontakte aus dieser Zeit.  Gerade die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen hat mir viel gegeben“, blickt Reißdörfer zurück. Neben Heimwerken, Reisen und Motorradfahren spielt er nun regelmäßig Golf, oft auch mit ehemaligen Handballern.“

 

Quelle: moselhandball.de